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Farben, Formen, Wirkung: So entsteht ein visuelles Konzept

20. Juni 2025

Branding für Saveurs Vivre

Was macht gutes Design aus?
Klar: Es muss ästhetisch sein, funktionieren und zur Marke passen. Aber wie kommt man dahin? In diesem Beitrag zeige ich, wie ein visuelles Konzept entsteht und warum Farben und Formen dabei mehr sagen als tausend Worte.

Warum ein visuelles Konzept mehr ist als „nur“ Gestaltung

Viele denken beim Wort „Konzept“ an Strategie oder Theorie. In der Designwelt bedeutet ein visuelles Konzept aber viel mehr: Es ist der gestalterische Rahmen, in dem sich eine Marke, ein Unternehmen oder ein Produkt visuell entfaltet. Es gibt Richtung, Haltung und Ausdruck vor – damit jede einzelne Gestaltung aus einem Guss wirkt.

Ob Logo, Visitenkarte oder Social Media Post – ein gutes visuelles Konzept sorgt dafür, dass sich alles nach einer einheitlichen Sprache anfühlt. Und genau das schafft Wiedererkennung, Vertrauen und Professionalität.

Der erste Schritt: Wer bist du eigentlich?

Bevor Farben und Formen überhaupt ins Spiel kommen, steht immer eine Frage im Raum: Wofür stehst du – und wofür nicht?

In der Konzeptionsphase geht es darum, die Persönlichkeit hinter der Marke sichtbar zu machen. Dazu gehören:

Werte und Haltung Zielgruppe und Marktpositionierung Sprache und Tonalität Leistungen oder Produkte Stilwelt und Vorlieben (und Abneigungen)

Diese Analyse bildet die Basis für alles, was visuell folgt. Denn ohne ein klares Fundament bleibt Gestaltung beliebig.

Branding und visuelle Identität für Let's do Good!

Farben: Emotionen auf den ersten Blick

Farben sind mächtig. Sie wirken schneller als Worte, lösen unbewusst Emotionen aus und prägen unsere Wahrnehmung. Deshalb ist Farbwahl keine Geschmackssache, sondern eine strategische Entscheidung.

Was Farben kommunizieren können:

Rot: Energie, Leidenschaft, Kraft

Blau: Vertrauen, Ruhe, Seriosität

Gelb: Optimismus, Kreativität, Aufmerksamkeit

Grün: Natur, Nachhaltigkeit, Ausgeglichenheit

Schwarz: Eleganz, Autorität, Minimalismus

Rosa: Emotionalität, Verspieltheit, Frische

Grau: Neutralität, Klarheit, Zurückhaltung

Die Wirkung hängt aber nicht nur von der Farbe selbst ab, sondern auch von ihrer Sättigung, Helligkeit, Kombination und Dosierung.

Ein kräftiges Rot wirkt ganz anders als ein zartes Rosa. Und ein Blau-Ton im Finanzbereich kommuniziert anders als dasselbe Blau im Tourismus. Deshalb wird jede Farbentscheidung im Kontext zur Marke getroffen.

Logo für Santini: Caffé und Weinbar

Formen: Struktur, Klarheit, Haltung

Formen geben Design Stabilität. Sie ordnen Inhalte, erzeugen Wiedererkennung und steuern, wie etwas wirkt: verspielt, sachlich, dynamisch oder ruhig. In Logos und Layouts beeinflussen sie, wie eine Marke wahrgenommen wird.

Ein paar Beispiele:

Runde Formen wirken weich, freundlich, offen Eckige Formen wirken stark, stabil, strukturiert Freie Formen wirken kreativ, individuell, unkonventionell Symmetrische Formen vermitteln Ordnung, Kontrolle Asymmetrische Kompositionen wirken spannungsvoll und modern

Wie Farben sind auch Formen ein Werkzeug, das bewusst eingesetzt werden sollte – nie aus dem Bauch heraus, sondern basierend auf dem, was die Marke ausdrücken will.

Visuelle Sprache: So greifen Farben und Formen ineinander

Ein gutes visuelles Konzept bringt Farben, Formen, Typografie und Bildwelt in Einklang. Es entsteht ein System, das konsequent funktioniert – egal ob auf einer Website, einer Verpackung oder einem Plakat.

Wichtig ist: Es geht nicht darum, möglichst viel zu zeigen, sondern genau das Richtige. Reduktion ist oft der Schlüssel. Zu viele Farben, zu wilde Formen oder zu schrille Kontraste lassen ein Design unruhig oder beliebig wirken. Ein gutes Konzept lebt von Klarheit und Wiedererkennbarkeit.

Der Weg zum fertigen Konzept

1. Briefing & Analyse:
Zielgruppe, Ziele, Markenkern und Wettbewerb verstehen

2. Strategische Ableitung:
Positionierung und Tonalität bestimmen

3. Visuelle Recherche & Moodboard:
Stilwelten sammeln, visuelle Richtung definieren

4. Farb- & Formensprache entwickeln:
Farbpalette und Formprinzipien festlegen

5. Gestaltungsraster & Typografie wählen:
Ordnungssystem und Schriftwahl festlegen

6. Gestaltungsbeispiele umsetzen:
Erste Anwendungen im Layout zeigen, testen, optimieren

7. Styleguide/Manual erstellen:
Dokumentation aller Gestaltungsregeln für konsistente Anwendung

Warum das alles?

Ein visuelles Konzept ist kein Luxus. Es ist ein strategisches Werkzeug, das Marken sichtbar, verständlich und unterscheidbar macht. Gerade in einem überfüllten Markt gewinnt nicht der Lauteste – sondern der Klarste.

Und genau das ist das Ziel von Studio Radke: Marken sichtbar machen, die Substanz haben. Mit einem klaren Konzept, starker Gestaltung und einem Auge für das Wesentliche.

Herzlichen Dank!